Die Kosmetikindustrie ist ein Milliardengeschäft. Unzählige Tuben, Tiegel und Wässerchen versprechen straffere Haut, weniger Falten und ein jugendliches Aussehen. Zum Teil sind die Verheißungen der Hersteller allerdings alles andere als realistisch, denn anders als Arzneimittel unterliegen Kosmetika keiner Zulassungspflicht und der Hersteller ist nicht verpflichtet aussagekräftige Studien zur Wirksamkeit vorzulegen.
Dennoch wäre es falsch, zu behaupten, dass Kosmetika wirkungslos sind. Es gibt zahlreiche Substanzen, bei denen einen positive Wirkung auf das Erscheinungsbild der Haut als gesichert gilt.
Eine wesentliche Gruppe sind dabei die sogenannten Antioxidantien: Hierher gehören beispielsweise die Vitamine C und E. Diese Wirkstoffe helfen der Haut freie Radikale zu neutralisieren und sich so gegen aggressive Umweltfaktoren zu wehren.
Ein weiteres Molekül ist Vitamin A und seine Abkömmlinge (Retinol). Diese Substanz regt die Bildung von Kollagen an und bewirkt zudem die Produktion gesunder Hautzellen. Allerdings kann Retinol bei empfindlichen Hauttypen zu Reizungen führen. Daher sollte man die Haut langsam daran gewöhnen.
Auch Hyaluronsäure ist in aller Munde. Tatsächlich ist dieses Molekül für die Feuchtigkeitsspeicherung in der Haut verantwortlich. Allerdings belegen Studien, dass nur sehr kleine Hyaluronsäuremoleküle überhaupt in die Haut eindringen können. Die Wirkung der meisten Hyaluronsäure haltigen Kosmetika beruht meistens auf eine Aufquellung der obersten Hautschichten, die kurzfristig die kleinen Fältchen glättet. Allerdings lässt diese Wirkung nach wenigen Stunden nach und man muss wieder nachcremen. Um eine langfristige Feuchtigkeitsversorgung der Haut zu gewährleisten, ist es wirksamer, die Hyaluronsäure in die Haut zu injizieren. Mit Skinboostern oder Profhilo können so die Feuchtigkeitsdepots langfristig aufgefüllt werden.
Kosmetika, die sogenannte AHA-Säuren (Fruchtsäuren) enthalten, haben ebenfalls eine nachweislich positive Wirkung. Sie bewirken eine beschleunigte Abschilferung der abgestorbenen Hautschüppchen und sorgen so für eine strahlendere Haut und regen die Kollagensynthese an. AHA-Säure haltige Kosmetika bieten sich auch insbesondere als Vorbereitung auf ein chemisches Peeling an. Sie bewirken, wenn sie 2-3 Wochen vor dem Peeling angewendet werden, eine deutlich verbesserte Wirkung des anschließend aufgetragenen Peelings. Nach dem Peeling helfen sie, die erzielten Resultate länger zu erhalten.
Salicylsäure (BHA, Betahydroxysäure) ist eine Substanz, die sich besonders bei Akne bewährt hat. Durch ihre Fettlöslichkeit kann sie in die verstopften Talgdrüsen eindringen und wirkt zudem entzündungshemmend.
Allerdings darf man nicht vergessen, dass er der wichtigste äußere Faktor, der die Hautalterung beschleunigt, Sonnenstrahlung ist. Nicht nur im Sommer am Strand, sondern auch in der kühleren Jahreszeit ist es wichtig beim Aufenthalt im Freien, die Haut vor der Sonne zu schützen. Effektiver, als entstandene Fältchen zu bekämpfen, ist es, sie gar nicht erst entstehen zu lassen. In diesem Sinne ist eine Hautpflege mit einem entsprechenden Sonnenschutzfaktor in einer auf Ihren Hauttyp angepassten Formulierung die wirksamste Anti-Falten-Creme.