Faltenunterspritzung mit Hyaluron – Behandlung mit Fillern

Durch die Zugabe eines Betäubungsmittels in den Ampullen ist die Behandlung wenig schmerzhaft. Die Behandlung der Lippe ist wohl von allen Behandlungen die wahrscheinlich unangenehmste, da hier sehr viele Nervenedigungen liegen, weshalb wir in meiner Ordination hier zusätzlich vorher eine starke Betäubungssalbe auftragen. Zusätzlich haben wir bei besonders schmerzempfindlichen Patienten noch einige Tricks, mit denen wir die Behandlung weniger unangenehm machen können.

Diese Frage lässt sich auf gar keinen Fall allgemein beantworten. Es kommt einerseits auf Ihre Wünsche und Vorstellungen an und andererseits auch auf die Region und auf Ihre individuellen anatomischen Voraussetzungen an. Meine persönliche Meinung ist, dass weniger oft mehr ist. Nur in ganz seltenen Fällen würde ich in einer Region in einer Sitzung mehr als 1ml Hyaluronsäure spritzen. Besser ist es, die Region nach und nach aufzubauen und bei Bedarf nachzuspritzen. So hat das Gewebe Zeit, sich gut anzupassen und ein unnatürliches Aussehen wird vermieden.

Hyaluronsäure kann mit Hilfe eines Enzyms, das Hylase oder auch Hyaluronidase heißt wieder aufgelöst werden. Dies wird einerseits angewendet, wenn das Ergebnis nicht zufriedenstellend ist, oder aber auch im Fall von unerwünschten Nebenwirkungen, wie zum Beispiel kleinen Knoten. Dennoch sollte der Umstand, dass sich Hyaluronsäure prinzipiell auch wieder auflösen läßt, nicht dazu verleiten, die Behandlung unüberlegt oder bei dubiosen Anbietern durchführen zu lassen.

Einerseits ist die Auflösung eines schlecht gesetzten Fillers ja auch wieder mit Kosten verbunden und andereseits muss ich leider immer wieder in meiner Ordination auch Patientinnen wegschicken, die mit dem Wunsch an mich herantreten, unschöne Fillerergebnisse, die in anderen Ordinationen (zum Teil im Ausland oder bei etwas „fragwürdigen“ Anbietern) durchgeführt worden sind wieder auflösen, weil das Ergebnis alles andere als den Erwartungen entspricht. Das Problem ist nämlich, dass tatsächlich nur reine Hyaluronsäure sich auch wieder auflösen lässt. Wenn es nicht ganz klar ist, was für ein Filler verwendet wurde, weil die Patientin das nicht weiß und der frühere Behandler „nicht auffindbar“ ist, kann leider auch keine Auflösung mit Hylase durchgeführt werden. Ein weiterer Grund, genau darauf zu achten, wo man sich behandeln lässt.

Einerseits ist hier die Unterspritzung mit Eigenfett zu erwähnen, welches an anderer Stelle im Körper, oft im Rahmen einer Fettabsaugung entnommen wird. Hier ist allerdings zu erwähnen, das die Ergebnisse nicht immer ganz genau vorhersagbar sind, da nur ein Teil des Eigenfetts anwächst und der Rest abgebaut wird. Aus diesem Grund muss mehr Fett transplantiert werden, als erforderlich ist und das endgültige Ergebnis ist erst nach einiger Zeit beurteilbar.

Weiters gibt es auch Unterspritzungen mit Materialien wie zum Beispiel Calcium-Hydroxylapatit oder aber Poly-L-Milchsäure, wie der Biostimulator Sculptra, die die Körpereigene Kollagensynthese anregen und so zu einer Straffung der Haut beitragen.

Darüber hinaus gibt es verschiedene Arten von dauerhaften Fillern auf Siliconbasis, die eigentlich der Vergangenheit angehören, da hier die Nachteile eindeutig überwiegen und zum Teil sehr unangenehme Nebenwirkungen auftreten können. Von der Verwendung solcher Silicon Materialien für Faltenbehandlungen rate ich ganz entschieden ab. Sie können nicht nur nicht aufgelöst werden, sonder haben manchmal leider auch die Tendenz zu „wandern“ und zu „rutschen“. Leider sehe ich aber selten aber doch immer wieder Patientinnen, die aufgrund schlechter Beratung mit den Folgen solcher Behandlungen leben müssen. Hier ist meist nur nicht die chirurgische Entfernung des schlecht platzierten Materials durch einen erfahrenen plastischen Chirurgen eine Option und auch dann bleiben Narben zurück.

Die Antwort auf diese Fragen hängt von mehreren Faktoren ab. Je nachdem, welche Region unterspritzt wurde und welche Art von Hyaluronsäure Produkt dabei verwendet wurde, kann das Ergebnis zwischen 6 Monaten und über einem Jahr halten.

In Regionen, die viel bewegt werden, wird Filler schneller abgebaut als in solchen, wo wenig Bewegung stattfindet, wie zum Beispiel in der Tränenrinne. Weiche Filler, die oberflächlich platziert werden, haben eine kürzere Haltbarkeit als festere Materialien, die mehr in der der Tiefe injiziert werden.

Selbstverständlich verwende ich ausschließlich hochwertigste Hyaluronsäure von namhaften in der EU zugelassenen Herstellern. Je nach Region sind meiner Meinung verschiedene Produkte am besten geeignet beziehungsweise sind für manche Regionen, zum Beisipiel für die Tränenrinne von einigen Firmen tatsächlich spezielle Hyaluronsäure Produkte entwickelt worden, die genau jene Eigenschaften haben, die für diese spezielle Region am besten geeignet sind. Ich rate Ihnen unbedingt, nur bei erfahrenen Ärzten Behandlungen mit Fillern durchführen zu lassen, um sicher zu gehen, dass ausschließlich zertifizierte und sichere Materialen verwendet werden.

• Die Patienten sollten gesund sein.

• Im zu behandelnden Areal sollten keine akuten Infektionen, zum Beispiel Herpesinfektionen bei einer Lippenunterspritzung vorliegen.

• In den vergangenen 10 Tagen vor der geplanten Behandlung sollten keine schmerzstillenden und fiebersenkenden Medikamente wie Aspirin, Ibuprofen oder Diclofenac eingenommen worden sein. Es empfieht sich die Einnahme von etwaigen Nahrungsergänzungsmitteln und Vitaminen für einige Tage zu pausieren.

• Keine Antibiotika oder Kortisoneinnahme 10 Tage vor der Behandlung.

• Am Tag vor der Behandlung und am Behandlungstag sollten Sie auf Alkohol verzichten.

• Von Impfungen sollte ein Abstand von mindestens vier Wochen eingehalten werden.

• Sollten sie unter Therapie mit stark blutverdünnenden Medikamenten stehen, sollte diesbezüglich eine Rücksprache mit Ihrem behandelnden Internisten und eine strenge Risikoabwägung vor der Behandlung mit Hyaluronsäure Produkten erfolgen.

• Zahnbehandlungen sollten mindestens zwei Wochen zurückliegen (Ausnahme: normale Mundhygiene)

• Make Up sollte im behandelten Areal frühestens am Folgetag aufgetragen werden.

• Für eine Woche nach der Unterspritzung sollte auf Sauna, Dampfbad oder Solarium und intensive Sonnenbäder verzichtet werden.

• Keine kosmetischen Behandlungen wie Lymphdrainage, Dermabrasion oder permanent Make Up im behandelten Areal für zwei Wochen.

• Kühlen ist erlaubt.

• Keine Impfungen in den nächsten vier Wochen.

• Kein Alkohol am Tag der Behandlung.

• Keine Zahnbehandlungen in den nächsten zwei Wochen.

• Kein Sport für 48 Stunden.

• Bei Lippenunterspritzungen für 24 Stunden kein Küssen

In bestimmten Fällen kann keine Unterspritzung mit Hyaluronsäure durchgeführt werden. Hierzu zählen zum Beispiel:

• Schwangerschaft

• Stillzeit

• Patientinnen und Patienten unter 18 Jahren werden ausnahmslos nicht mit Hyaluronsäure behandelt

• Bestimmte Autoimmunerkrankungen wie Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises oder Lupus (SLE)

• Akute oder chronische Infektionen

• Nicht behandelte Zahninfektionen

• Akute Fieberblasen

• Laufende Antibiotikatherapie

• Bestehende Therapie mit blutverdünnenden Medikamenten

• Bekannte Allergie gegen Hyaluronsäure oder Lokalanästhetika

• Chemotherapie während der letzten 12 Monate

• Bekannte Wundheilungsstörungen

Genauere Details, die Ihre individuelle Situation betreffen, sollten Sie mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt in einem persönlichen Gespräch erörtern.

Gelegentlich kann es zu kleinen Hämatomen, leichten Schwellungen und einer geringen Druckempfindlichkeit des behandelten Areals kommen. Diese Symptome klingen allerdings in aller Regel nach ein bis zwei Tagen wieder ab.

In seltenen Fällen kann Hyaluronsäure eine allergische Reaktion verursachen.

Vereinzelt, ganz besonders, wenn der Behandler nicht ausreichend gut ausgebildet ist, kann es auch zu Gefäßverschlüssen kommen. Daher ist es wichtig, alle möglichen Nebenwirkungen vorher mit dem behandelnden Arzt/der behandelnden Ärztin zu besprechen, um sicherzustellen, dass die Hyaluronsäurebehandlung für Sie geeignet ist.

Manche Patienten empfinden es als angenehm, das behandelte Areal zu Hause etwas zu kühlen. Am besten kann sie Ihr Arzt oder Ihre Ärztin im individuellen Fall beraten. Make Up sollte im behandelten Areal erst am Folgetag aufgetragen werden.

Nach einer Lippenunterspritzung sollten Sie für 24 Stunden auf das Küssen verzichten.

Da es nach jeder Unterspritzung zu leichten Schwellungen oder kleinen blauen Flecken kommen kann und insbesondere nach einer Unterspritzung der Lippen mit Hyaluronsäure diese sogar einige Tage bestehen können, empfehle ich, die Unterspritzung nicht unbedingt vor wichtigen gesellschaftlichen Terminen einzuplanen. Sie können jedoch gleich nach der Behandlung Ihren normalen alltäglichen Tätigkeiten problemlos nachgehen.

Die Antwort auf diese Frage ist ein ganz klares NEIN und das Gleiche gilt auch für die Stillzeit. Hyaluronsäure Produkte sind für Schwangere und stillende Frauen nicht zugelassen und sollten daher nicht gespritzt werden. Auch das Auflösen von Hyaluronsäure mit dem Mittel Hylase ist während der Schwangerschaft strengstens untersagt.

Abhängig davon, welche Region mit Hyaluronsäure unterspritzt wird, dauert die Behandlung selbst zwischen 10 und 30 Minuten. Allerdings sollten Sie auch Zeit für das vorangehende Beratungs- und Aufklärungsgespräch einplanen, sowie für die Fotodokumentation. Insgesamt sollten Sie daher bei Ihrem Besuch mit etwa 45 Minuten bis einer Stunde rechnen.

Verschiedene Hyaluronsäure Produkte können sich hinsichtlich ihrer physikalischen Eigenschaften unterscheiden wie zum Beispiel hinsichtlich ihrer Festigkeit oder Elastizität. Je nachdem welche Region unterspritzt wird und in welcher Tiefe der Haut das Material platziert wird, sind unterschiedliche Produkteigenschaften verlangt. Will ich zum Beispiel eine sehr stark bewegliche Region, wie die Lippen unterspritzen, ist ein Füllmaterial wichtig, dass bei den vielen Bewegungen, die unsere Lippen tagtäglich machen, seine Form nicht verliert. Wenn ich sehr feine oberflächliche Fältchen behandeln will, brauche ich einen sehr weichen Filler, der sich sehr gut im Gewebe integriert und auch, wenn er sehr oberflächlich platziert ist, trotzdem nicht sichtbar ist. Will ich hingegen die Wangen und den Jochbeinbogen betonen, ist ein Produkt gefragt, dass etwas mehr Festigkeit aufweist, damit es das Gewebe gut formt.

Dünne, ältere Haut oder ein sehr zartes Gesicht vertragen nur weichere Filler, damit das Material unsichtbar bleibt.

Bei besonderen Regionen wie zum Beispiel der Tränenrinne wiederum, ist es besonders wichtig, ein Produkt zu wählen, dass auch nachträglich kein Wasser speichert, um unerwünschte Schwellungen im Augenbereich zu verhindern.

Eine Ärztin oder ein Arzt mit ausreichender Erfahrung wird das optimale Produkt in Abhängigkeit von der zu behandelnden Region und den Wünschen und Vorstellungen der Patientin auswählen.

Das kommt auf die indiviuelle Situation an und wird von Fall zu Fall unterschiedlich gehandhabt. Eine spitze Nadel ermöglicht besonders präzise Unterspritzungen und es können kleinste Mengen auch sehr oberflächlich injiziert werden. Eine weiche Kanüle ist hingegen atraumatischer und ermöglicht die Behandlung größerer Areale und besonders delikater Regionen wie zum Beispiel der Tränenrinne.

Bei Falten, die eher durch eine verstärkte Mimik zustande kommen (beispielsweise Zornesfalten oder Sorgenfalten an der Stirn) ist eine Behandlung mit Botulinumtoxin die geeignetere Methode als ein Hyaluronfiller. Eine Unterspritzung mit Hyaluron würde keine optimalen Ergebnisse bringen.