Übermäßiges Schwitzen kann für die Betroffenen sehr unangenehm sein. Dieser Zustand kann in extremer Ausprägung nicht nur lästig sein, sondern sogar dazu führen, dass Menschen ihre sozialen Kontakte einschränken. Durch sehr oberflächliche Injektionen mit Botulinumtoxin in die betroffenen Areale ist es möglich, die Schweißdrüsen in diesem Bereich für bis zur 6 Monate ruhig zu stellen, so dass Schweiß gar nicht erst gebildet wird. Die Methode erfreut sich ausgezeichneter Verträglichkeit.
Wichtige Fakten
- Behandlungsdauer: 30 Minuten
- Anästhesie: Lokale anästhetische Salbe
- Nachbehandlung: keine
- Ergebnis: nach 3-5 Tagen, maximale Wirkung ist nach etwa 10 Tagen erreicht und hält etwa 6 Monate
- Schmerzhaftigkeit: in den Achseln gering, an Händen und Fußsohlen aufgrund der hohen Dichte sensibler Nervenendigungen mäßig
- Gesellschaftsfähigkeit: Sofort
- Preis: ab 550€
Warum schwitzen wir
Schwitzen ist ein natürlicher Mechanismus, mit dem unser Körper seine Temperatur reguliert. Steigt die Außentemperatur stark an oder erhitzt sich die Körpertemperatur bei physischer Anstrengung oder durch emotionale Aufregung, werden die Schweißdrüsen aktiv und produzieren eine wässrige Flüssigkeit, die an der Körperoberfläche verdunstet und so dem Körper Wärme entzieht. Dadurch wird unser Körper gekühlt. Wenn der Mensch nicht schwitzen würde, müsste er hecheln wie ein Hund oder immer wieder Pausen einlegen, um abzukühlen.
Etwa einen halben Liter schwitzen die meisten von uns in Ruhe im Laufe eines Tages. Bei körperlicher Belastung kann sich die Menge der Schweißabsonderung erheblich steigern. Frischer Schweiß riecht neutral. Erst durch die bakterielle Zersetzung des Sekrets entsteht der unangenehme Geruch des Schweißes, den andere Menschen wahrnehmen. Neben körperlicher Anstrengung, zum Beispiel beim Sport, kann auch Nervosität das Schwitzen fördern, Schweißhände sind ein Phänomen das viele kennen.
Übermäßiges Schwitzen – Hyperhidrose
Es gibt Menschen, die an übermäßigem Schwitzen leiden. Schon bei geringer Belastung kommt es zu einer unverhältnismäßig hohen Schweißabsonderung, besonders in den Achseln, oder aber auch an Händen oder Füßen. Das ist für die Betroffenen oft sehr unangenehm, denn sichtbares Schwitzen signalisiert in unserer Gesellschaft, dass der Betroffene an die Grenzen seiner Belastbarkeit, emotional oder körperlich, gekommen ist. Fälschlicherweise wird das von der Umgebung als Zeichen von Schwäche oder Unsicherheit gewertet. Sowohl im Berufsleben als auch privat können die Symptome der Hyperhidrose so für die betroffenen Patienten stigmatisierend wirken.
Welche Formen von Hyperhidrose gibt es - primäre und sekundäre Hyperhidrose
Die medizinische Bezeichnung für übermäßiges Schwitzen ist Hyperhidrose. Dabei unterschiedet man zwischen einer sogenannten primären und sekundären Hyperhidrose.
Sekundäre Hyperhidrose
Bei der sekundären Hyperhidrose gibt es Ursachen wie Unregelmäßigkeiten der Hormone, beispielsweise im Wechsel, Übergewicht (Adipositas), Diabetes mellitus, Schilddrüsenüberfunktion oder Nebenwirkungen von Medikamenten, die für die übermäßige Aktivität der Schweißdrüsen verantwortlich sind. Wenn solche Gründe vorliegen, ist es natürlich sinnvoll vor allem hier therapeutisch anzusetzen.
Primäre Hyperhidrose
Im Gegensatz zur sekundären Hyperhidrose lässt sich bei der primären Hyperhidrose keine Ursache für die stark vermehrte Schweißbildung finden. Es gibt eine Störung des körpereigenen Regulationsmechanismus. An dieser Art von übermäßigem Schwitzen leiden etwa 1-3% der Bevölkerung.
Die betroffenen Patienten schwitzen übermäßig stark an den Handflächen (palmare Hyperhidrose), den Fußsohlen (plantare Hyperhidrose), im Gesichts– oder Halsbereich (craniofaciale Hyperhidrose) oder an den Achseln (axilläre Hyperhidrose). Auch bei normalen Alltagstätigkeiten bilden sich sichtbare Schweißflecken auf der Kleidung.
Die Symptome sind zwar an sich harmlos, werden von den Menschen, die daran leiden, jedoch oft als psychisch äußerst belastend empfunden. Häufig führen sie zu einer Einschränkung der sozialen Kontakte. Bestimmte Kleidungsstücke werden vermieden und auch im Beruf kann es zu äußerst unangenehmen Situationen kommen, wenn man zum Beispiel einem Händedruck aus dem Weg zu gehen versucht, weil man Angst hat, dass das Gegenüber die eigenen Schweißhände bemerkt. Der psychische Stress, den die Betroffenen dabei empfinden, äußert sich nicht selten in eine weitere Erhöhung der Schweißsekretion.
Eine normale Funktion des Körpers wird so zu einer emotionalen Belastung, auch wenn es sich im eigentlichen Sinne nicht um eine Erkrankung handelt.
Welche Behandlungsmethoden stehen bei der Hyperhidrose zur Auswahl
Zur Therapie der übermäßigen Schweißbildung gibt es verschiedene Methoden, von Hausmitteln über Botox bis hin zur OP, wobei jede Behandlungsmöglichkeit verschiedene Vor- und Nachteile hat.
Hausmittel gegen übermäßiges Schwitzen
Man kann versuchen, mit Hilfe von Hausmitteln wie Salbeitropfen, die Schweißsekretion etwas abzuschwächen. Diese Methode ist jedoch für schwere Fälle bei Weitem nicht ausreichend.
Aluminiumhaltige Deodorants
Lokal anzuwendende Präparate gegen Schwitzen enthalten den Wirkstoff Aluminiumchlorid. Sie werden als spezielle Deodorants oder Cremen in der Apotheke angemischt und können die Schweißproduktion reduzieren. Aluminiumhaltige Deodorants mit niedrigerer Konzentration sind auch in der Drogerie erhältlich. Diese Substanzen können auch über Nacht angewendet werden, um so die Schweißbildung am nächsten Tag zu reduzieren.
Allerdings ist in letzter Zeit Aluminium als Wirkstoff etwas in Verruf geraten, da es in Verdacht steht, verschiedene Krankheitsbilder zu fördern. Diesbezüglich ist die Studienlage noch unklar. Zusätzlich reagieren viele Patienten auf aluminiumhaltige Substanzen mit Hautirritationen und dunkle Textilien können durch hohe Konzentrationen von Aluminiumchlorid ausbleichen.
Leitungswasser Iontophorese
Bei dieser Behandlungsmethode wird Gleichstrom angewendet, um die Aktivität der Schweißdrüsen zu reduzieren. Der Nachteil ist, dass man die Behandlung wirklich regelmäßig weiderholen muss, um eine erfolgreiche Reduktion der Schweißbildung zu erreichen. Zu Beginn werden mehrere Behandlungen pro Woche empfohlen.
Hyperhidrose Behandlung mit Operation
Bei dieser Methode werden die Schweißdrüsen mittels Operation entfernt. Hierbei handelt es sich tatsächlich um ein Therapieverfahren mit dauerhaftem Effekt, allerdings kann es wie bei allen chirurgischen Eingriffen, zu gewissen Risiken oder unerwünschten Nebenwirkungen kommen, wie zum Beispiel Wundinfektionen.
Botox gegen Hyperhidrose
Wenn die oben aufgezählten Behandlungen nicht ausreichend Abhilfe schaffen, oder aber nicht in Frage kommen, bieten sich zur Behandlung von übermäßigem Schwitzen auch Injektionen mit Botox an.
Was ist Botox und wie hilft es gegen Hyperhidrose
Botox ist vielen Patienten als Mittel zur Bekämpfung mimischer Falten bekannt. Doch die gleiche Substanz kann auch für die Behandlung der Hyperhidrose eingesetzt werden. Botox hat einen hemmenden Effekt auf die Schweißdrüsen und ist wissenschaftlich gut untersucht. Es blockiert die Nervenimpulse, die Sekret Absonderung anregen. Somit wird Schweiß gar nicht erst produziert.
Das Mittel ist gut verträglich und bei richtiger Anwendung treten kaum Nebenwirkungen auf.
Wie läuft die Behandlung der Hyperhidrose mit Botox ab
Als erstes wird im Bereich der Achseln ein sogenannter Jod Stärke Test durchgeführt. Dabei werden die Schweißdrüsen sichtbar gemacht. Dadurch wird verhindert, dass bei der Behandlung einzelne verstreute Areale übersehen werden. Die genaue Ausdehnung der Schweißdrüsen wird dann mit einem Filzstift auf der Haut markiert und in kleine Felder unterteilt. Um die Behandlung der empfindlichen Regionen so angenehm wie möglich zu machen, wird ein Kältespray verwendet, der die Haut weniger empfindlich macht.
Danach wird Botox mit feinsten Kanülen direkt in die Hautschicht verabreicht, in der sich die Schweißdrüsen befinden.
Wann setzt die Wirkung von Botox gegen Hyperhidrose ein und wie lange hält sie
Bereits nach etwa 3-5 Tagen bemerken die Patienten eine deutliche Reduktion der Schweißmenge und nach etwa 10 Tagen sind die Achseln bei erfolgreicher Behandlung fast vollkommen trocken.
Nach etwa 6 Monaten ist das Botulinumtoxin vollständig abgebaut worden und die Wirkung lässt nach. Die Behandlung muss dann wiederholt werden, um die Unterdrückung des Schwitzens weiterhin zu erhalten.
Gibt es Nebenwirkungen bei der Behandlung von übermäßigem Schwitzen mit Botox?
Die Behandlung des übermäßigen Schwitzens mit Botox ist sehr nebenwirkungsarm und gut verträglich. Das Verfahren wird seit vielen Jahren angewendet und gilt als sicher.
Abgesehen von kleinen blauen Flecken und kurzfristigen Rötungen sind kaum Nebenwirkungen zu erwarten.
Die Befürchtung, dass man zum Ausgleich an anderen Stellen vermehrt schwitzt, ist unbegründet, ebenso wenig, dass der Körper überhitzt, weil die überaktiven Schweißdrüsen gehemmt werden.
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